In der RMI Distinguished Lecture stellt Mark Ebers dar, in welcher Weise sich Unternehmen unter VUCA-Bedingungen zu orientieren und anzupassen suchen.

Aktuell findet eine ungewöhnliche Ballung folgenschwerer Ereignisse und Entwicklungen statt, die Unternehmen (aber auch alle) vor bedeutende Herausforderungen stellen. Hierzu gehören zum Beispiel die nicht-Verfügbarkeit wichtiger industrieller und Konsumgüter aufgrund des Ukrainekrieges, der Lockdowns in China, mangelndem Personal, Störungen der Logistikketten und von Extremwetterlagen; die geopolitische Zeitenwende im Verhältnis zu Russland und China; Änderungen des Konsum- und Arbeitsverhaltens infolge der Corona-Pandemie; die grundlegende Umstellung der Wirtschaft auf nachhaltige Energien; die fortschreitende Digitalisierung weiter Lebensbereiche und der Unternehmen; u.v.a.m. Wir erleben eine VUCA-Welt, geprägt von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. 

Mark Ebers stellt dar, unter welchen Bedingungen es Unternehmen gelingen kann ihren Weg in einer VUCA-Welt durch strategische Voraussicht und Anpassung, Agilität und Flexibilität erfolgreicher zu gestalten. Nicht selten vermitteln diese Handlungsweisen jedoch nicht mehr als die Imagination von Kontrolle über die künftige Unternehmensentwicklung. Stattdessen könnten Unternehmen unter VUCA-Bedingungen auch versuchen, ihre Zukunft durch kontrollierte Imagination zu gestalten. Diese Handlungsweise ist zwar ebenfalls nicht mit einer Erfolgsgarantie verbunden, erlaubt es aber — trotz VUCA-Bedingungen — überhaupt zu begründeten Entscheidungen zu gelangen und bietet dabei die Chance, Wettbewerbsvorteile zu realisieren.

Zur Person: Professor Ebers promovierte an der Universität Mannheim bei Alfred Kieser und habilitierte sich dort. Er hatte bis 2022 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensentwicklung und Organisation an der Universität zu Köln inne. Er ist Mitglied des Präsidiums und des Vorstands der Schmalenbachgesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. und des Fachkollegiums Wirtschaftswissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Im Anschluss an den Vortrag gibt es einen Kommentar von Günther Ortmann und Gelegenheit zur Diskussion. Die Veranstaltung wird moderiert von Hendrik Wilhelm und Guido Möllering. Die Veranstaltung klingt aus mit einem kleinen Empfang zum weiteren Austausch.