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Nachricht vom 28.05.2020
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Familienunternehmen: Warum sich die Stiftungs-Gründung lohnen kann

Familienunternehmen: Warum sich die Stiftungs-Gründung lohnen kann

Ein neuer Praxisleitfaden des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) widmet sich dem Thema Stiftungen im Kontext von Familienunternehmen.

Kaum ein Thema der Unternehmensnachfolge wird in Unternehmerkreisen so kontrovers diskutiert wie das Errichten einer Familienstiftung oder die Übertragung von Unternehmensanteilen auf ebendiese. Stiftungsbefürworter sehen in diesem Weg eine gute Möglichkeit, treuhänderisch die generationenübergreifende Sicherung des Familienvermögens zu gewährleisten. Für Stiftungskritiker fühlt sich dieser Schritt demgegenüber an, als gäben sie ihr Unternehmen (und damit ein möglicherweise viele Generationen umspannendes Lebenswerk) unwiderruflich aus der Hand und sprächen der nachfolgenden Generation die Kompetenz und unternehmerische Fähigkeit ab.

An diesem Zwiespalt setzt der neue Praxisleitfaden an und führt vor Augen, wie Unternehmerfamilien und Familienunternehmen von einer planvollen Umsetzung eines geeigneten Stiftungskonzeptes profitieren können. Prinzipiell in Betracht kommende Stiftungsarten und Besteuerungsfolgen werden dabei ebenso in allgemein verständlicher Form erläutert wie die konkreten Einsatzmöglichkeiten von Stiftungen sowie die Bedeutung und Ausgestaltungsmöglichkeiten von Stiftungssatzungen.

„Stiftungen sind sowohl gesellschaftsrechtlich als auch steuerrechtlich vielfach eine Blackbox für Familienunternehmer. Sie werden daher im Zusammenhang mit der Steuerung des Unternehmens und der Unternehmensnachfolge leider in geeigneten Sachverhalten häufig übersehen und in ungeeigneten Fällen nicht selten fälschlicherweise doch im Familienunternehmen eingebunden. Hinzu kommt, dass nicht korrigierbare Fehler bei der Ausgestaltung der Stiftungssatzung an der Tagesordnung sind“, so Prof. Rainer Kirchdörfer, Autor des Leitfadens. „Eine Stiftung hat keine Gesellschafter und damit auch keine Gesellschaftsanteile. Alle Probleme im Zusammenhang mit der Gesellschafterstellung und mit den Gesellschaftsanteilen können daher definitionsgemäß nicht entstehen.“

„Wir sind froh, mit diesem Praxisleitfaden ein wichtiges Thema zu behandeln und Aufklärung über die zentralen Zusammenhänge bei der Einrichtung einer Stiftungslösung zu leisten“, ergänzt Prof. Dr. Tom A. Rüsen, Geschäftsführender Direktor des WIFU. „Stiftungsmodelle haben einen erheblichen Zulauf in den letzten Jahren bekommen und sollten daher in Unternehmerfamilien als Option kritisch diskutiert und bei Passung in Erwägung gezogen werden.“

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