Fördermaßnahme „Neue Therapieoptionen durch innovative Medizintechnik zur Behandlung chronischer Erkrankungen“

    p-ECCO2R - Verbundprojekt Tragbare Langzeitunterstützung der Lunge zur Behandlung der schweren COPD

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    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt bis 2020.

    Insgesamt beträgt die Fördersumme 1.65 Millionen Euro.

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    In Deutschland leiden aktuell mehr als 7 Mio. Menschen an der chronischen Atemwegserkrankung COPD. In den Industrienationen ist diese Erkrankung, die mit einem sehr hohem CO2 Gehalt im Blut einhergehen kann, die fünfthäufigste Todesursache, Tendenz steigend.

    Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ist ein Teil der Patienten auf eine intensivstationäre oder auch auf eine chronische häusliche Beatmung angewiesen, die mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität, der Mobilität und der Fähigkeit zu kommunizieren einhergehen kann.

    Die einzige kurative Behandlung ist die Lungentransplantation, die jedoch bei Patienten mit COPD in Deutschland weniger als 100x pro Jahr durchgeführt wird. Ein tragbares extrakorporales CO2 Eliminationssystem hat das Potential, die Morbidität und Mortalität bei Patienten mit schwerster COPD zu verbessern.

    Projektbeschreibung
    Abb. 1 – Vision für ein tragbares Lungenunterstützungssystem zur Behandlung der COPD
    Abb. 1 – Vision für ein tragbares Lungenunterstützungssystem zur Behandlung der COPD

    Konventionelle CO2 Eliminationssysteme können auf Grund der relativ hohen Blutschädigung nicht in der Langzeittherapie eingesetzt werden. Die Neuentwicklung des p-ECCO2R Systems zielt daher auf eine möglichst schonende Blutströmung und verbesserte Biokompatibilität ab.

    Kernbestandteil ist ein Gasaustauscher mit integrierter Elastizität (RAS-Q® Technologie). Diese neuartige Technologie verteilt das Blut bei geringem Strömungswiderstand gleichmäßig im Faserbündel, wodurch die Gefahr für Thrombenbildung und Hämolyse signifikant verringert wird. Kombiniert wird der Gasaustauscher mit einer Rotationsblutpumpe, die besonders wenig Blutschädigung erzeugt. Durch die Kanülierungstechnik vom rechten Vorhof zur Pulmonalarterie wird zusätzlich der oft stark belastete rechte Ventrikel entlastet.

    Im ersten Projektteil werden Blutschädigung und Effizienz des Systems intensiv mittels numerischer Simulationen sowie in Labor- und Tierversuchen analysiert und interpretiert. Im zweiten Projektteil wird die Blutkompatibilität zunächst in chronischen Tierversuchen untersucht. Zum Projektabschluss soll eine gut kontrollierte klinische Studie die Sicherheit der Behandlung und die Reduktion der Morbidität und Mortalität in der Klink zeigen.

    Technologie des Gasaustauschers
    Auslegung der Rotationsblutpumpe

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: