Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium unbefristet staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch:




Am Lehrstuhl beschäftigen wir uns nicht zuletzt mit der Untersuchung von Selbst- und Weltverhältnissen in Krankenbehandlung, Psychotherapie und spirituell-religiöser Schulung. Ein weiteres Forschungsfeld liegt in der Frage nach der Bedeutung künstlicher Intelligenzen für unser künftiges Erleben und Handeln. Wir versuchen dabei, eine Brücke zwischen anspruchsvoller soziologischer Theoriebildung und qualitativer bzw. rekonstruktiver Sozialforschung zu schlagen.
In Auseinandersetzung mit der Systemtheorie Niklas Luhmanns und den Arbeiten von Gotthard Günther haben wir die Methodologie der Kontexturanalyse entwickelt und erproben sie in unterschiedlichen Forschungsfeldern. Zu nennen sind hier etwa Organisationsanalysen, die Therapieforschung, die Untersuchung der Selbst- und Weltverhältnisse in religiösen und spirituellen Praxen und die Rekonstruktion professionellen Handelns unter den komplexen Bedingungen der gegenwärtigen Gesellschaft.
Zudem werden Anschlüsse an andere theoretische Traditionen gesucht, die sich der Komplexität moderner Selbst- und Weltverhältnisse stellen. Von Interesse sind für uns neben der soziologischen Systemtheorie auch die Arbeiten von Gregory Bateson, Heinz v. Foerster sowie der Biologen Humberto R. Maturana und Francisco Varela. Zudem werden Anschlüsse gesucht an den amerikanischen Pragmatismus, die Arbeiten von Bruno Latour, die Habitustheorie von Pierre Bourdieu, die leiborientierte Phänomenologie von Maurice Merleau-Ponty sowie an Michel Bachtins Studien zur Polyphonie.
Ein weiterer Interessenschwerpunkt besteht in der wissenssoziologischen Rekonstruktion naturwissenschaftlicher Denkformen in Biologie und Physik.
Hier finden Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Soziologie:
Hannah Böschges
Studentische Aushilfe
Der Lehrstuhl steht für eine praxeologische Perspektive, die im Anschluss an Ralf Bohnsack den analytischen Blick auf soziale Praxen lenkt. Hierdurch entstehen Beschreibungen gesellschaftlicher Phänomene wie etwa den Arbeits- und Klientelbeziehungen in Wirtschaft, Medizin und Religion, die sich von den gängigen Selbstbeschreibungen dieser sozialen Sphären erheblich unterscheiden können. Eine so verstandene soziologische Praxis kann helfen, festgefahrene Wirklichkeitssichten aufzulockern, um mit Blick auf Beratung, Moderation und gesellschaftlicher Entwicklung neue, praxisnähere Perspektiven zu eröffnen.
In unseren Seminaren behandeln wir unter anderem folgende Fragen:
Nicht zuletzt geht es immer auch darum, eigene sozialwissenschaftliche Fragen zu stellen und ein methodologisches Gespür für mögliche Antworten zu gewinnen.
Titel | Förderung | wissenschaftliche Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter |
Cybersickness in Virtual Reality Anwendungen | Projekt IFF 2021-08 | Jun.-Prof. Dr. Michaela Zupanic, Dr. Jonathan Harth |
Ai.vatar - der virtuelle intelligente Assistent | EFRE 1/2020-12/2022 | Dr. Jonathan Harth, Alexandra de Carvalho, Nele Kost |
(Re-)Sozialisierung im Maßregelvollzug – im Spannungsfeld von Individuum, Organisation und Gesellschaft | DFG 4/2019-3/2022 | Martin Feißt, Dr. Till Jansen, Xenia Deilmann-Wansing |
Habitustransformation durch westlichen Buddhismus? Eine praxistheoretisch informierte Längsschnittstudie. | DFG 10/2016-9/2019 | Dunja Batarilo, Dr. Jonathan Harth, Dr. Ulrike Ofner |
Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement | DFG 1/2013-3/2017 | Sarah Becker, Martin Feißt, Kaspar Molzberger, Anne Ostermann, Juliane Slotta, Julian Wolf |
Buddhismus im Westen: Eine praxistheoretisch informierte Rekonstruktion buddhistischer Schulungsinstitutionen im deutschsprachigen Raum | DFG 1/2013-3/2016 | Dr. Jonathan Harth, Dr. Ulrike Ofner |
Entscheidungsfindung im mitbestimmten Aufsichtsrats | DFG 1/2011-12/2012 | Dr. Till Jansen |
Jahr | Titel | Name |
2020 | Familiales Handeln nach einer Sepsiserkrankung | Ricardo Keßler |
2020 | Theorie der Exklusion | Michael Kettner |
2019 | Autonomie und Kalkulation. Zur Praxis gesellschaftlicher Ökonomisierung im Gesundheits- und Krankenhauswesen. | Kaspar Molzberger |
2019 | Beiträge zu einer mehrwertigen Soziologie (Habilitationsschrift) | Till Jansen |
2018 | Die Organisation Krankenhaus in Zeiten ökonomischer Transformation. | Sarah Becker |
2017 | Systemtheoretische und formtheoretische Untersuchungen zu BBS und Facebook | Wei-Hsin Hsiao |
2017 | Netzwerkpraxis. Ein Brückenschlag zwischen Harrison Whites Netzwerktheorie und der Dokumentarischen Methode | Julian Wolf |
2014 | Kompetenz in Prüfungsausschüssen deutscher Aufsichtsräte – Eine rekonstruktive Studie. | Janina Reuter |
2013 | Trivialität und Personalität. Computerspieler und ihre Medienpraxis im Umgang mit computergesteuerten Spielpartnern | Jonathan Harth |
2012 | Die medizinische Sozialisation. Rekonstruktion zur Entwicklung eines ärztlichen Habitus. | Swantje Reimann |
2012 | Die Kultur der Zusammenarbeit verändern? Empirische Rekonstruktionen | Christian Siemen |
2012 | Entscheidungsfindung zwischen Interessenpolitik im mitbestimmten Aufsichtsrat. | Till Jansen |
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