Fakultät für Gesundheit

    Yoga-Projekte an der Universität Witten/Herdecke

    Seit einigen Jahren verfolgen wir Projekte zur Bedeutung des Yoga als supportive Option in der Begleitung von Menschen mit chronischer Krankheit. Einen Überblick über entsprechende Veröffentlichungen, auch in Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen, findet sich unter „Veröffentlichungen“. Im Folgenden sind die eigenen Projekte und entsprechenden Veröffentlichungen aufgeführt.

       

    Was untersuchten wir bisher?

    1. Yoga als Ressource im Umgang mit chronischer Belastung / Krankheit

    • Büssing A, Bley M, Lüdtke R, Michalsen R: Klinische Studien zum Einfluss des Yoga auf chronische Schmerzerkrankungen. In: Piron H, van Quekelberhe R (eds.) Meditation und Yoga - Achtsamkeit, Heilung, Selbsterkenntnis, Verlag Klotz GmbH, Eschborn/Frankfurt a.M., 2010; S. 115-133
    • Büssing A, Ostermann T, Lüdtke R, Michalsen A: Effects of yoga interventions on pain and pain-associated disability: a meta-analysis. Journal of Pain 2012;13(1):1-9.
    • Büssing A, Michalsen A, Khalsa SBS, Telles S, Sherman K: Effects of Yoga on Mental and Physical Health: A Short Summary of Reviews. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2012; Article ID 165410; doi: 10.1155/2012/165410
    • Boehm K, Ostermann T, Milazzo K, Büssing A: Effects of yoga interventions on fatigue: a metaanalysis. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2012; Article ID 124703. doi: 10.1155/2012/124703
    • Büssing A, Khalsa SBS, Michalsen A, Sherman K, Telles S: Yoga as a therapeutic intervention. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2012; Article ID 174291. doi: 10.1155/2012/174291
    • Lötzke D,  Wiedemann F, Recchia DR, Ostermann T, Sattler D, Ettl J, Kiechle M, Büssing A: Iyengar-Yoga compared to exercise as a therapeutic intervention during (neo)adjuvant therapy in women with stage I-III breast cancer: Health-related quality of life, Mindfulness, Spirituality, Life Satisfaction and Cancer-related Fatigue. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2016, Article ID 5931816. doi:10.1155/2016/5931816
    • Büssing A, Poier D, Ostermann T, Kröz M, Michalsen A: Treatment of chronic lower back pain: Study Protocol of a comparative effectiveness study on Yoga, Eurythmy Therapy and physiotherapeutic exercises. Complementary Medicine Research 2018;25:24-29. doi: 10.1159/000471801
    • Michalsen A, Jeitler M, Kessler KC, Steckhan N, Robens S, Ostermann T, Kandil FI, Stankewitz J, Berger B, Jung S, Kröz M, Büssing A: Yoga, Eurythmy Therapy and Standard Physiotherapy (YES-Trial) for Patients with Chronic Non-specific Low Back Pain: a Three-Armed Randomized Controlled Trial. Journal of Pain 2021; S1526-5900(21)00208-X. doi: 10.1016/j.jpain.2021.03.154
    • Beerenbrock Y, Büssing A: Yoga. In: Matthes H, Schad F, Gaiger A, Hofheinz RD (Hrsg.). Integrative Onkologie. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (2022); S. 226-243

    2. Innere Korrespondenz mit den Yoga-Übungen

    • Büssing A, Edelhäuser F, Weisskircher A, Fouladbakhsh JM, Heusser P: Inner correspondence and feelings of peaceful easiness in participants practicing Eurythmy Therapy and Yoga: A validation study. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine (eCAM) Volume 2011, Article ID 329023
    • Büssing A, Hedtstück A, Sauer S, Michalsen A, Ostermann T, Heusser P: Associations between Mindfulness, Light-heartedness and Inner Correspondence in yoga practitioners. Mindfulness 2012; 3(3): 227-234

    3. Entwicklung von Indikatoren der Spiritualität durch intensivere Yoga-Praxis

    • Büssing A, Hedtstück A, Khalsa S.B.S, Ostermann T, Heusser P: Development of Specific Aspects of Spirituality during a 6-Month Intensive Yoga Practice. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2012; Article ID 981523. doi: 10.1155/2012/981523

     

    Was untersuchen wir aktuell?

    Aktuell sind wir an der Bedeutung der Yamas / Niyamas als Einflussfaktor für Verhaltenswiesen einerseits und für Gesundheits-Outcome andererseits interessiert, sowie an der Bedeutung von staunendem Innehalten in „Ehrfurcht“ und Dankbarkeit als Ausdruck eines Sensibilisierungsprozesses.

    4. Entwicklung von ethischen Haltungen und Verhaltensweisen (Yamas / Niyamas)

    • Büssing A, Bretz SV, Beerenbrock Y: Ethical principles of Yoga philosophy in Western Yoga practitioners: Validation of the Yama/Niyama questionnaire. Complementary Medicine Research 2021; 2021;28:325–335. doi: 10.1159/000513026

    5. Verhaltensweisen von Yoga-Praktizierenden in der Corona-Pandemie

    • Büssing A, Beerenbrock Y: Attitudes of yoga practitioners towards COVID-19-virus vaccination – A cross-sectional survey among yoga practitioners in Germany (zur Veröffentlichung eingereicht)

    6. Strategien von Yoga-Übenden im Umgang mit Symptomen einer COVID-19 Infektion

    • Büssing A: Welche Selbsthilfe-Optionen haben COVID-19 infizierte Yoga-Übende als hilfreich empfunden – Ergebnisse einer Querschnittsanalyse. Complementary Medicine Research 2022; DOI: 10.1159/000524338

    7. Ehrfurcht / Dankbarkeit sowie Achtsamkeit und Mitgefühl bei Yoga-Übenden

    • Publikation in Vorbereitung

    8. „Spirituelle Trockenheit“ als Ausdruck einer Sinnkrise auf dem Entwicklungsweg

    • Publikation in Vorbereitung
    • 3-armige RCT: Yoga mit Fokus auf Yamas / Niyamas bei gestressten Pflegenden, Arztpersonen und Lehrenden
    • Seminar Mind-Body Medizin: Meditation und Yoga (im Rahmen des QB12)
    • Ringvorlesung Yoga, Philosophie und Wissenschaft an der UW/H (geplant für 2023)

    Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe

    Herzlich willkommen auf der Webseite der GRAPE.CoM-Studie!

    Tiefgreifende Veränderungen charakterisieren die Adoleszenz. Dabei kommt es zu physischen und kognitiven Veränderungen, sowie zu einer „social redefinition“ i.S. der schleichenden Auflösung der Wahrnehmung, ein unmündiges Kind zu sein, zugunsten der Wahrnehmung eines unabhängiger werdenden und sich abgrenzenden jungen Erwachsener innerhalb der Gesellschaft. Hiermit gehen auch Veränderungen einher, die den Status in der Familie und in der Gesellschaft betreffen, verbunden mit Privilegien  und zugleich Pflichten, die neue Anforderungen an die Selbstorganisation des Jugendlichen stellen.

    Zugleich steigen die schulischen Anforderungen an die Jugendlichen, da in diese Zeit initiierende Prüfungen (Abschlussprüfungen) und die Berufswahl als „Initiationsprozesse des Erwachsenwerdens“ fallen. Diese Veränderungen sind für Jugendliche sehr belastend, insbesondere vor den aktuellen gesellschaftlichen Prozessen der Covid-19 Pandemie und der Krisensituation in der Ukraine.

    Jugendliche haben jedoch nur bedingt Kompetenzen zur Selbstwirksamkeit im häuslichen und schulischen Kontext erlernen können. Die Entwicklung von Ressourcen wie Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen auf der physiologischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Ebene spielt daher eine große Rolle in der Entwicklung eines Stressbewältigungsprogrammes für Jugendliche. Unser Projekt GRAPE.CoM umfasst somit die Ressourcen Dankbarkeit (Gratefulness), Resilienz (Resilience), Ehrfurcht (Awe), erfahrungsorientiertes Lernen (Play), Realisierung der theoretischen Inhalte (Effectuation), Mitgefuhl (Compassion) und Achtsamkeit (Mindfulness), die entwickelt und gefördert werden sollen.

    Was untersuchen wir?

    Wir untersuchen die Wirkung von achtsamen Bewegungsübungen, erfahrungsorientiertem Lernen, meditativen und Selbstmanagementtechniken bei Jugendlichen der Sekundarstufe II. Dazu zählen:

    • Stressempfinden und Prüfungsangst
    • Selbstwirksamkeits-Erwartung
    • Bewusste Präsenz (situative Achtsamkeit) und Mitgefühl
    • Staunendes Innehalten und Dankbarkeit

     

    Was ist das Ziel der Studie?

    Das Ziel ist zu prüfen, ob Bewegungsübungen aus dem Yoga, Spiele aus dem erfahrungsorientierten Lernen, meditative Techniken und Selbstmanagementtechniken das Stressempfinden bei Jugendlichen verbessern können und so Prüfungsängste vermindern, und ob sich Ressourcen aktivieren lassen, auch in Bezug auf die eigene Selbstwirksamkeit.
    Die gewonnenen Ergebnisse betrachten wir vor dem Hintergrund der gesundheitsökonomischen und der didaktischen Perspektive. Das heißt: Wir berücksichtigen durch solche Interventionen, welche Kosten entstehen und welche auch vermieden werden als auch die nachhaltige Integration in bestehende Curricula.

    Teilnahme - Wer kann mitmachen?

    An der Studie können interessierte Schulen teilnehmen, wenn sie

    • Schüler:innen in Prüfungsklassen haben,
    • ein Schuljahr lang die Intervention durchführen können,
    • Schüler:innen an den Befragungen teilnehmen lassen können,
    • das Programm als zusätzliches, freiwilliges Fach mit einer Doppelstunde in die Unterrichtsplanung und mit einem Zeugnisvermerk der Teilnahme integrieren können

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium unbefristet staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: